Was kostet ein Steuerberater?

Ein Steuerberater kann sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen in Steuerfragen und steuerlichen Belangen unterstützen. Welche Steuerberater Kosten dabei anfallen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die wir in diesem Beitrag erläutern.

Inhaltsverzeichnis

Wie setzen sich die Kosten für den Steuerberater zusammen?

Basis aller Steuerberaterkosten ist die Vergütungsverordnung für Steuerberater, kurz StBVV, die seit dem 01.04.1982 in Kraft ist. Damit sind die Steuerberater nicht frei in der Honorar-Wahl. Für jede mögliche Tätigkeit eines Steuerberaters gibt es gesetzliche Honorar-Vorschriften auf Basis von Grundgebührtabellen. Dazu zählt die Verordnung Tätigkeiten wie Erstberatung, Steuererklärungen, Überschussrechnungen oder auch die Buchführung.

Innerhalb jeder dieser Tätigkeiten gibt es verschiedene Gebührenrahmen zwischen 1/10 und 10/10. Wie viel der Steuerberater kosten kann und wovon die Kosten für den Steuerberater genau abhängen, ist also hauptsächlich auf die geleisteten Tätigkeiten zurückzuführen, die innerhalb der Steuerberatervergütungsverordnung festgelegt sind.

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Die Kosten für Steuerberater gehen aus der StBVV hervor.

Gebührenrahmen

Der Tarifrahmen ist zwar einerseits gesetzlich geregelt, aber aufgrund der Gebührenrahmen nicht sofort ersichtlich. Hier bleiben nämlich einige Freiräume bei den Steuerberaterkosten, da die Steuerberater einen gewissen – manche würden auch sagen großen – Ermessensspielraum haben. So liegt der Gebührenrahmen bei den Steuerberaterkosten für die Beratung zum Beispiel bei 1/10 – 10/10, während die Buchführung auch bis zu 12/10 und die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) gar mit 20/10 berechnet werden kann.

Anbei eine Übersicht, wie viel die einzelnen Leistungen der Steuerberatung kosten können:

  • Auskunft oder Beratung – Gebührenrahmen 1/10 – 10/10 nach Tabelle A
  • Einkommensteuererklärung (ESt.) – 1/10 – 6/10 – Tabelle A
  • Ermittlung der Werbungskosten – 1/20 – 12/20 – Tabelle A
  • EÜR – 5/10 – 20/10 – Tabelle B
  • Umsatzsteuerjahreserklärung – 1/10 – 8/10 – Tabelle A
  • Buchführung – 2/10 – 12/10 – monatliche Gebühr, Tabelle C
  • Schenkungs– und Erbschaftssteuer – 2/10 – 10/10 – Tabelle A
  • Gewerbesteuer – 1/10 – 6/10 – Tabelle A

Beispielrechnung Einkommenssteuer:

Geben Sie Ihre Einkommensteuer beim Steuerberater in Auftrag und haben Sie Einkünfte (bzw. einen Gegenstandswert) von beispielsweise 40.000 €, beträgt die volle Gebühr 947 € laut Tabelle A der Vergütungsverordnung für Steuerberater. In diesem Rahmen darf der Steuerberater Kosten zwischen 1/10 und 6/10 erheben, sprich, der Kostenrahmen für Sie liegt zwischen 94,70 € und 568,20 €. Häufig wählen Steuerberater den Mittelwert, also 3,5/10, was in dem Fall Kosten in Höhe von 331,45 € bedeutet.

Beispielrechnung EÜR:

Lassen Sie auch die EÜR beim Steuerberater Ihres Vertrauens machen, ist der Bemessensspielraum für die Steuerberaterkosten noch viel größer – gleichzeitig ist die Grundgebühr hier laut Tabelle B aber auch niedriger. Hier liegt die volle Grundgebühr bei einem Jahresumsatz von 50.000 € bei 221 €. Der Steuerberater darf – im Beispiel EÜR – einen Gebührenrahmen von 5/10 - 20/10 anlegen, das heißt, die EÜR könnte in diesem Beispiel zwischen 110,50 € und 442 € kosten. Weitere Kostenbeispiele und Erklärungen finden Sie in unserem EÜR Kosten Beitrag.

Die Tabellen im StBVV im Überblick

Diese Vollpreis-Auflistung befindet sich im Gesetzestext der StBVV und beinhaltet – in der aktuellen Version – sechs Tabellen:

  • Tabelle A – Beratungstabelle
  • Tabelle B – Abschlusstabelle
  • Tabelle C – Buchführungstabelle
  • Tabelle D, Teil a – Landwirtschaftliche Tabelle, Betriebsfläche
  • Tabelle D, Teil b – Landwirtschaftliche Tabelle, Jahresumsatz
  • Tabelle E – Rechtsbehelfstabelle
Berücksichtigt werden in den Tabellen jeweils ein Gegenstandswert zwischen bestimmten Mindest- bzw. Maximalbeträgen sowie die zugehörige volle Gebühr. Die ausführlichen Tabellen finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz.

Festlegung der Zehntelsätze

Auch wenn der Bemessungsrahmen für die Steuerberaterkosten relativ frei wählbar scheint – willkürlich ist er nicht. Die Zehntelsätze sind lediglich Vergütungsspannen, die ebenfalls gesetzlich und anhand folgender Kriterien festgelegt sind:

  • Umsatz
  • Haftungsrisiken
  • Aufwand mit den Unterlagen
Steuerberaterkosten
Bei hohem Aufwand fallen die Kosten für den Steuerberater in der Regel höher aus.

Unerwartet hohe Steuerberaterkosten müssen begründet werden

Die Vergütungsspannen können unter Umständen zu höheren Kosten für die Steuerberatung führen. Im Allgemeinen erhebt ein Steuerberater Kosten in Höhe des Durchschnitts, bzw. der Mittelgebühr. In anderen Fällen – also wenn die Kosten für die Steuerberatung höher ausfallen – müssen die erhöhten Gebühren stichhaltig begründet werden, so haben es schon verschiedene Gerichte beschlossen. Damit ein Mandant die Honorar­rechnung seines Steuer­beraters einfach nach­vollziehen kann, gibt die StBVV in § 9 dem Steuer­berater einige formelle Besonder­heiten auf. Er muss in seiner Abrechnung folgende Punkte angeben:

  • die Beträge der einzelnen Gebühren und Auslagen
  • die Vorschüsse
  • eine kurze Bezeichnung des jeweiligen Gebühren­tat­bestands
  • die Bezeichnung der Auslagen
  • die angewandten Vorschriften der StBVV und bei Wert­gebühren auch den Gegen­stands­wert

Die Vorteile eines Steuerberaters

Einen Steuerberater zu beauftragen hat natürlich viele Vorteile – der größte ist in der Regel die enorme Zeitersparnis. Viele widmen sich der Causa Steuern nur einmal im Jahr. Sie schieben es so lange wie möglich vor sich her und haben auch über diese lange Zeit schon wieder ganz vergessen, worauf sie beispielsweise bei einer Steuererklärung achten müssen. Da ist es doch einfacher, alles dem Steuerberater zuzuschicken und dann keinen Gedanken mehr an die Sache zu verschwenden.

Zudem kann man sich beim professionellen Steuerberater sicher sein, dass alles korrekt an das Finanzamt übermittelt wird. Und falls es doch einmal Ungereimtheiten gibt, kommuniziert das Finanzamt direkt mit dem Steuerberater.

Eines der wichtigsten Argumente für einen Steuerberater sind jedoch die Ersparnisse. Steuerberater sind Experten auf ihrem Gebiet und kennen das Steuergesetz, weshalb Steuereinsparungen möglich sind, die man selbst bisher übersehen hat.

Vorteile Seuerberater
Einen Steuerberater zu beauftragen kann viele Vorteile haben.

Was kosten Steuerberater für Unternehmen?

Ein Rechenbeispiel: Ihr Unternehmen hat einen Gegenstandswert von 1.000.000 € und Sie wollen durch Ihren Steuerberater den Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn-Verlust-Rechnung) machen lassen. Die volle Gebühr hierfür läge derzeit bei 948 €. Bei dieser Tätigkeit kann der Steuerberater Kosten in Höhe von 10/10 – 40/10 erheben, das heißt, innerhalb seines Bemessensspielraumes kann der Steuerberater Kosten für den Jahresabschluss zwischen 948 € und 3792 € erheben. Verwandte Tätigkeiten, wie zum Beispiel die beratende Mitarbeit bei der Erstellung eines Lageberichts, fallen in dieselbe Grundkategorie – also Tabelle II – und beziehen sich ebenfalls auf denselben Gegenstandswert. Hier liegt der Bemessungsspielraum gleichwohl nur bei 2/10 – 4/10.

Was kann die Buchführung kosten?

Auch ein sehr interessanter Posten für Unternehmen, die einen Steuerberater beauftragen wollen: die Buchführungskosten. Diese werden aus Tabelle C, der Buchführungstabelle ermittelt. Die reinen laufenden Buchführungsarbeiten mit Kontieren der jährlichen Belege kann mit 3/10 – 20/10 bemessen werden. Dabei steigen – grundsätzlich bei allen Tätigkeiten – die Anteile, bzw. die Zehntelsätze in der Regel mit dem Umsatz, dem Aufwand für den Steuerberater und mit der Haftung. Im Beitrag Kosten für einen Bilanzbuchhalter haben wir für Sie gesondert die zentralen Informationen zusammengestellt.

Auch bei Unternehmen gilt natürlich: Sollten Ihnen die Kosten für den Steuerberater zu hoch vorkommen, prüfen Sie sie nach. Werden die Zehntelsätze deutlich überdurchschnittlich bemessen, lassen Sie sich die Gründe für diese Bemessung detailliert und schriftlich nennen.

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